Mit der im Jahr 2021 beschlossenen Novellierung des österreichischen Universitäts
gesetzes wurde hinsichtlich des hochschulischen Verständnisses der Kompetenzent
wicklung ein Paradigmenwechsel herbeigeführt: Ging man bis dato davon aus, dass
sich die Lernergebnisse eines Studiums erst nach der Hochschulzulassung ausbilden
(können), geraten nun verstärkt jene Kompetenzen ins Blickfeld, die bereits vor dem
Zeitpunkt der Immatrikulation an einer Hochschule erlangt wurden. Anerkannt
wird somit, dass die Ausbildung hochwertiger Kompetenzen nicht ausschließlich an
Hochschulen erfolgt und es in der Wissensgesellschaft stattdessen möglich ist, auch
andernorts hochschuläquivalente Kompetenzen zu erwerben.1 Durch die Validierung
non-formal und informell erworbener Lernergebnisse wird damit der Weg zu einer
inklusiven und diversifizierten Bildungslandschaft eröffnet, welche die Vielfalt der
Lernmöglichkeiten wertschätzt. Dieser Paradigmenwechsel bringt auf mehreren Ebe
nen Entwicklungspotentiale mit sich, die in Folge näher erläutert werden, bevor auf die
Struktur des Sammelbands und die einzelnen Beiträge darin näher eingegangen wird.