Description (de)
Die Digitalisierung, also der Einsatz digitaler Technologien, um Leistungen im digitalen Raum anzubieten bzw. Prozesse im digitalen Raum darzustellen, ist eine disruptive Entwicklung, die nun schon mindestens 3 Jahrzehnte zurückreicht und im Laufe der Zeit ihre Gestalt ständig verändert. In den 1990ern waren es der individuelle PC und das Internet, in den 2000ern das Smartphone und die Entstehung der sozialen Medien, in den 2010ern das Cloud-Computing und AI, die die jeweilige Phase der digitalen Transformation durch technologische Innovationen prägten. Dieser knappe Rückblick zeigt, dass es sich bei der digitalen Transformation, also der gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und politischen Veränderungen, die mit der Digitalisierung einhergehen, nicht um ein einmaliges Ereignis, sondern um eine laufende Entwicklung mit unbestimmtem Ausgang handelt. Diese Veränderungen betreffen alle Lebens- und Wirkungsbereiche und somit auch die Universitäten als ein zentrales Element der gesellschaftlichen Bildung und Forschung. Eine Folge der Ubiquität dieser Technologien ist die Veränderung von Kommunikation und Organisation in allen Lebensbereichen.
Diese veränderten Kommunikationswege, Arbeitsweisen und Prozesse erfordern eine Anpassung der bestehenden Rahmenbedingungen von Organisation und Kommunikation. Während Krisensituationen als Katalysatoren wirken können, werden durch digitale Technologien bereits die Grundlagen der Kommunikation, Lehre, Forschung und Organisation disruptiv beeinflusst. Im universitären Bereich geht dies weit über digitale und hybride Lehr- und Lernformate hinaus und ermöglicht bzw. erfordert auch die virtuelle Zusammenarbeit internationaler Forschungsteams oder den Einsatz neuer Arbeits- und Organisationsformen. Nicht nur auf einer fachlichen, sondern auch auf der organisatorischen Ebene gewinnen Kollaboration und Transdisziplinarität zunehmend an Bedeutung. Die Zusammenarbeit zwischen Organisationseinheiten und Fachbereichen sowie der inter-institutionelle Austausch von Wissen und Materialien werden essenzielle Bestandteile des Universitätsalltags. Gleichzeitig erfordern diese disruptiven Veränderungen auch eine Selbstreflexion der Universitäten – Reorganisation im Austausch mit anderen Institutionen und der universitätsinternen Organisation werden die etablierten Strukturen genauso verändern wie neue Anforderungen an die Forschungskommunikation und die Neudefinition lokaler und fachlicher Schwerpunkte.