Description (de)
Das Department Migration und Globalisierung der Donau‐Universität Krems und EcoAustria ‐ Institut
für Wirtschaftsforschung ‐ haben im Auftrag der Regionalmanagement Oberösterreich GmbH untersucht, welche wirtschaftlichen und arbeitsmarktpolitischen Auswirkungen von der Etablierung einer Willkommenskultur und Willkommensstrukturen für Oberösterreich und die Pilotregionen Gmunden‐Vöcklabruck sowie Innviertel‐Hausruck ausgehen können.
Gemäß Fachkräftemonitor der TMG wird die Arbeitsnachfrage in Oberösterreich bis 2030 auf 745.000 Personen (+9,5 %
gegenüber 2015) ansteigen, das Arbeitskräfteangebot aber durch die moderate Bevölkerungsentwicklung auf 640.000
sinken (‐4,5 % gegenüber 2015). Potentiale für eine positive Entwicklung der Volkswirtschaft bzw. des Arbeitsmarktes lassen sich durch eine Willkommenskultur insbesondere für die Nettozuwanderung, die Teilnahme und Integration am Arbeitsmarkt sowie die Lohn‐ und Produktivitätsstruktur feststellen. Gemäß Modellsimulationen könnte das oberösterreichische Bruttoregionalprodukt im Jahr 2030 um 2,2% höher ausfallen als ohne Willkommenskultur. Bis 2050 wäre ein Anstieg
auf 2,7% möglich. Das Land Oberösterreich würde im Jahr 2030 zusätzliche Einnahmen in Höhe von mehr als 35 Mio. Euro
generieren, die Gemeinden etwa 30 Mio. Euro. Die positiven Auswirkungen einer Willkommenskultur zeigen sich auch für
die Pilotregionen, wo der Anstieg des Bruttoregionalprodukts ähnlich stark ausfiele wie in Oberösterreich insgesamt. Die
Etablierung einer Willkommenskultur ist allerdings an eine Reihe von Herausforderungen gebunden. Zu nennen sind die
Vereinbarkeit von Beruf und Familie (inkl. dem Angebot von „dual career“‐Modellen), regionale Mobilität, das Bildungs‐ und
Ausbildungsangebot, Willkommensstrukturen als erste Unterstützung vor Ort, die Weiterentwicklung von Web‐
Informationsportalen, die Bündelung und Abstimmung von Angeboten, Servicestrukturen für Klein‐ und Mittelbetriebe, die
gesellschaftliche Grundhaltung gegenüber Migrationen, sowie nicht zuletzt die migrationspolitischen Rahmenbedingungen.