Februar 2025 Version 2.0 Der vorliegende systematische Review hat zum Ziel, die Kosten-Effektivität und den Kosten-Nutzen von Tabak- und Nikotinentwöhnungsprogrammen aus der Perspektive der öffentlichen Kostenträger des Gesundheitswesens und der Gesellschaft zu bewerten. Der Bericht folgt den Empfehlungen des Joanna Briggs Instituts und der Cochrane Collaboration, dem PRISMA-Statement, sowie den Empfehlungen des Centre for Reviews and Dissemination der Universität York. Insgesamt wurden die Ergebnisse aus 22 Studien zusammengefasst. Nahezu alle Publikationen wurden hinsichtlich der Berichtslegung und Methodik als gut bewertet. Die eingeschlossenen Studien führen mehrheitlich Kosten-Nutzwertanalysen und/oder Kosten-Effektivitätsanalysen durch. Zwei Studien berechnen den Return on Investment. Als Outcomes wurden überwiegend Qualitätsbereinigte Lebensjahre (QALY), gerettete Lebensjahre (LYS) oder epidemiologische Kennzahlen wie die Aufhörerinnen- bzw. Aufhörer-Quote verwendet. Generell weisen digitale Beratungsinterventionen niedrige Kosten zwischen 109 EUR bis 7.099 EUR pro Teilnehmerin bzw. Teilnehmer auf, ebenso wie Maßnahmen zur Bewusstseinsbildung, die Kosten zwischen 0,83 EUR und 1.239 EUR pro Person errechnen. Maßnahmen der Bewusstseinsbildung und Telefon-Hotlines werden in den Studien als kosten-effektiv bewertet. Hinsichtlich textbasierter Interventionen zeigt sich, dass diese erst in Kombination mit einer Face-to-Face Beratung (kosten)effektiv werden. Face-to-Face Beratung und Kostenerstattungsprogramme haben deutlich höhere Zusatzkosten. Face-to-Face Beratungsprogramme zeigen höhere Wirksamkeit gegenüber weniger kostenintensiven Interventionen. 86,5 % oder 58 von 67 der berichteten ICER zeigen eine Kosten-Effektivität unter den Grenzwerten von 25.000 EUR/QALY oder 25.000 EUR/LYS. Damit stellt nichtpharmakologische Tabak- bzw. Nikotinentwöhnung eine wichtige Maßnahme dar, die sowohl die Lebensqualität als auch die Lebenszeit erhöhen kann und ökonomisch sinnvoll ist. Aus den Ergebnissen lässt sich die Empfehlung ableiten, niedrigschwellige Angebote zur Nikotin- und Tabakentwöhnung bereitzustellen, und die persönliche und individuelle Komponente bei Unterstützungsangeboten zu stärken.