In der Zeitgenössischen Musik ist ein gesteigertes Interesse an (außer)musikalischen Spielformen zu beobachten. Der GAME-Serie des 1957 in Linz geborenen Komponisten Bernhard Lang liegt eine systematische Auseinandersetzung mit dem Wesen des Spiels, d.h. seinen mathematischen wie ästhetischen Konstitutionsprinzipien, zugrunde. Diesen spielbasierten Kompositionen ist strukturell gemeinsam, dass das Zusammenspiel auf verbalisierten Spielregeln basiert und sich die finale Form der Musik erst im unvorhersehbaren Verlauf des Spiels generiert. Dieser Aufsatz diskutiert anhand konkreter Beispiele von Bernhard Lang, wie das Spiel als kritische Strategie die Produktion, Aufführung und Rezeption von Musik verändern kann.