In einer Kreneks 75 Geburtstag würdigenden Radiosendung des Bayerischen Rundfunks blickt der Komponist in einer Metaphern-Sphäre der Berge und des Wanderns auf sein eigenes Schaffen zurück. Seine stärker rezipierten Werke der mittleren 1920er Jahre, d.h. seine Oper „Jonny spielt auf“, op. 45 und der Liederzyklus „Reisebuch aus den österreichischen Alpen“, op. 62 beschreibt er aus kritischer Distanz als „Niederung“ bzw. als „beliebten Ausflugsort“ in einer „von den Tritten zahlloser Touristen eingeebnete Musiklandschaft“. Erst mir seinen zwölftönigen Werken (ua. „Karl V.“, op. 73, Lamentatio Jeremiae Prophetae, op. 93), verwendet er „Gipfel“-Metaphern, während die Werke seiner serielle Schaffensphase zu schwierigen Kletterpassagen am Weg zu weiteren Gipfeln werden.