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Seit der Einführung von ChatGPT im Jahr 2022 etabliert sich Generative Künstliche Intelligenz (GAI) zunehmend als potenzielle Beratungsinstanz für unterschiedliche Felder, u.a. den Gesundheits-bereich. Da ChatGPT nicht nur Fachkräften, sondern auch Privatpersonen zur Verfügung steht, können Ratsuchende ihre Fragen und Beratungsanliegen direkt an die KI richten. Ziel der explorativen Studie ist es daher, die Eignung von ChatGPT 3.5 als eine Beratungsoption zum Schwangerschaftsabbruch zu erforschen, da hierzu bisher keine wissenschaftlichen Erkenntnisse vorliegen. Die Untersuchung basiert auf einer deduktiv entwickelten Sammlung von 20 Test-Prompts mit Fragen und Anliegen, die für Schwangere zum Thema Schwangerschaftsabbruch relevant sind. Die von ChatGPT im November 2023 generierten Antworten wurden von Beratungsfachkräften und einer Gynäkologin bewertet und jene Einschätzungen inhaltsanalytisch ausgewertet.
Die Ergebnisse zeigen, dass die Antworten von ChatGPT überwiegend sachlich korrekt, aber häufig unvollständig oder zu allgemein sind. Deswegen sind die meisten Outputs für Ratsuchende ohne weitere Recherchen nicht unmittelbar hilfreich. In Bezug auf die Unvoreingenommenheit betont ChatGPT das Selbstbestimmungsrecht der Schwangeren hinsichtlich eines Schwangerschaftsabbruchs oder der Fortsetzung der Schwangerschaft, eine Beeinflussung der ratsuchenden Person durch ChatGPT konnte nicht festgestellt werden.